Gesundheit im Libanon (geplant für 2024)

Med'EqualiTeam

Unterstützung von Libanesen und syrischen Geflüchteten im Libanon



Die Eröffnung der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe im Libanon wurde verschoben.



Das Med'EqualiTeam arbeitet noch immer an dem Projekt, aber wir müssen weitere Wege zur Finanzierung finden. Außerdem macht die geopolitische Situation in der Region den Start aus Sicherheitsgründen unmöglich.

Alle bisherigen großzügigen Spender werden darauf hingewiesen, dass die bisher für den Libanon gesammelten Gelder ausschließlich für dieses Projekt verwendet werden - oder an eine libanesische NRO gespendet werden.

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Situation in Syrien und im Libanon – Eine Krise folgt der nächsten

Seit dem Kriegsausbruch im Jahr 2011 hat die syrische Bevölkerung unermessliches Leid erlitten. Zu den verheerenden Folgen gehören der Verlust von hunderttausenden Menschenleben und die Vertreibung von Millionen von Menschen. Diese sind sowohl innerhalb des vom Krieg verwüsteten Landes als auch in Nachbarländer wie den Libanon geflohen. Infolgedessen beherbergt der Libanon derzeit fast 1,5 Millionen syrische Geflüchtete und ist damit das Land mit der höchsten Pro-Kopf-Geflüchtetenanzahl weltweit. Für viele dieser Geflüchteten ist der Zugang zur Gesundheitsversorgung schwierig, insbesondere für diejenigen, die in abgelegenen und isolierten Gebieten leben. Auch nach mittlerweile 12 Jahren Krieg trägt der Libanon weiterhin die Hauptlast einer der schwersten humanitären Krisen der jüngeren Geschichte.

Trotz dieser immensen Belastung begegnen die Menschen im Libanon den Geflüchteten weitestgehend engagiert und gastfreundlich. Dies ist besonders bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass der Libanon in den letzten Jahren zusätzlich mit den verheerenden Folgen einer noch nie dagewesenen Wirtschafts-, Finanz-, Sozial- und Gesundheitskrise konfrontiert war. Nach Angaben der Weltbank wird die Krise im Libanon in den kommenden Jahren zu den zehn schwersten globalen Krisen seit Mitte des neunzehnten Jahrhunderts gehören.

Im Libanon kam es in den letzten Jahren immer wieder zu Engpässen in wichtigen Versorgungsketten und zu Einschränkungen beim Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Nahrung, Gesundheitsversorgung, Bildung und Beschäftigung. Außerdem werden die Menschen durch eine massiven Abwertung des libanesischen Pfunds und hohe Inflationsraten belastet.

Lücken im Gesundheitssektor

Das libanesische Gesundheitssystem ist durch multiple Belastungsfaktoren stark geschwächt. Eine Verknappung von Ressourcen wie Energie, Personal und Medikamenten, sowie wachsende finanzielle Schwierigkeiten haben die nationale Gesundheitslandschaft grundlegend verändert.

Die meisten Gesundheitsindikatoren haben sich in den letzten Jahren verschlechtert. So findet sich ein alarmierender Anstieg der Mütter- und Neugeborenen Sterblichkeit, ein starker Rückgang der Durchimpfungsrate und eine Verschlechterung des Zugangs zu stationären Klinikaufenthalten um 15 % oder mehr. Viele Patient*innen leiden an chronischen Krankheiten und brauchen deshalb eine kontinuierliche medizinische Behandlung. Die jüngste Cholera-Epidemie und die vermehrten Masernausbrüche stellen zusätzliche Herausforderungen für das libanesische Gesundheitssystem dar.

Die Zentren für die medizinische Grundversorgung, die größtenteils von lokalen und internationalen Nichtregierungsorganisationen betrieben und unterstützt werden, sind für die libanesische Bevölkerung, die nicht mehr selbst für ihre medizinische Versorgung aufkommen kann, inzwischen ebenfalls unverzichtbar geworden. Die Mittel werden jedoch knapp und hängen oft mit der Versorgung von syrischen Geflüchten zusammen, so dass sich die Krise im Gesundheitssektor in den nächsten Monaten und Jahren voraussichtlich noch verschärfen wird.

Health consultations Lebanon.png

Daten des UNHCR zur Anzahl der Konsultationen in den letzten Jahren


Unser medizinisches Projekt im Libanon

Wir werden im Libanon mit Endless Medical Advantage (EMA) zusammenarbeiten. Dies ist eine medizinischen NGO, die seit einigen Jahren im Bekka-Tal tätig ist und dort eine kontinuierliche, kostengünstige und leicht zugängliche medizinische Grundversorgung anbietet. Ursprünglich war die NGO mit mobilen Kliniken in Geflüchtetenlagern aktiv. Mittlerweile betreiben sie jedoch ein Gesundheitszentrum. Dieses ist seit März 2023 in Betrieb und versorgt seitdem täglich mehr als hundert Patient*innen. Im Zentrum werden alle Menschen unabhängig von Nationalität, Religion und Alter medizinisch versorgt.

Plaine Bekaa

In Gelb die geografische Reichweite der EMA-Aktivitäten


In Kooperation mit EMA will Med'EqualiTeam das Angebot der sexuellen und reproduktiven Gesundheitsversorgung ausbauen. Wir wollen libanesischen und geflüchteten Frauen eine kostengünstige gynäkologische Versorgung anbieten. Diese soll durch eine gynäkologische Sprechstunde mit lokalem medizinischen Personal gewährleistet werden. Darüber hinaus werden Freiwillige aus dem medizinischen und paramedizinischen Bereich das Angebot der medizinischen Grundversorgung erweitern, das derzeit von der EMA angeboten wird.

Clinic EMA

Wartezimmer und Empfang im Gesundheitszentrum von EMA